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Slachtoffers van ransomware betalen steeds minder vaak

Security.NL - 3 februari 2024 - 8:33am
Steeds minder slachtoffers van ransomware gaat tot betaling over. Waar in 2019 nog zo'n 85% van de slachtoffers betaalden, lag ...

Lockbit slaat toe bij kinderziekenhuis VS

Security.NL - 3 februari 2024 - 8:00am
Het Saint Anthony Hospital, een kinderziekenhuis in het Amerikaanse Chicago, is getroffen door ransomware. De aanvallen zijn ...

Hansmartin Decker-Hauff (1917-1992) und Pfarrer Friedrich Schwarz (1872-1952)

Archivalia - 2 februari 2024 - 11:34pm

Im Katalog der Stuttgarter Stauferausstellung von 1977 (Bd. 3, S. 340) äußerte sich der damalige Tübinger Ordinarius für Landesgeschichte, Hansmartin Decker-Hauff, zur Überlieferung des Klosters Lorch:

Unverhältnismäßig karg ist die urkundliche und archivalische Überlieferung, die uns Namen und Daten der Staufer aufbewahren sollte. Schon als sich nach dem Sturz des Geschlechts die verwandten Württemberger der beiden Hausklöster in Lorch (des Stifts im Tal und des Klosters auf dem Berg) bemächtigten, scheint es mit der schriftlichen Überlieferung nicht zum besten bestellt gewesen zu sein. Schwer wurde dann das Lorcher Klosterarchiv im Bauernkrieg gebrandschatzt; im Stiftsarchiv sah es schon vorher dürftig aus. Was eifrige Mönche und der rühmenswerte Stadtpfarrer Jakob Spindler nach 1525 noch retten konnten, ging durch die Reformation vollends verloren. Ein Teil des Archivs kam später nach Stuttgart, ein anderer blieb in dem zur Schule umgewandelten Kloster. Wieder anderes wanderte zu altertumsbegeisterten Sammlern der Umgebung, wie den noblen Herren vom Holtz auf Alfdorf oder dem armen Winkeladvokaten und “Entenmaier” Wolleber, dessen redliche Bemüngen um die staufische Geschichte die zünftigen Kollegen in Stuttgart scheel und gönnerhaft ansahen.

Zwei besonders schwere Verluste trafen die Lorcher Quellen in der Neuzeit: der Codex Holtz, bis um 1660 von verschiedenen Gelehrten excerpiert, ist seitdem nicht wieder aufgetaucht, und das in das Stuttgarter Staatsarchiv gewanderte Lorcher Copialbuch, das sogenannte “Rote Buch von Lorch” ist nie zusammenhängend und lückenlos veröffentlicht worden. Viel weniger wichtige Texte hat man minutiös herausgegeben, das Rote Buch von Lorch ließ man auf sich beruhen, – bis es prompt im letzten Krieg mitsamt seinen nicht edierten Teilen verbrannte.

Immerhin haben sich Fragmente aus beiden Bänden bis heute herübergerettet: aus dem Codex Holtz excerpierten der Burgvogt Hans Hauff im benachbarten Schorndorf um 1580 und mehrere Waiblinger Stadtchronisten im 17. Jahrhundert teilweise gleichlautend, vor allem ein (an sich dürftiges, aber unter den gegebenen Umständen doch hilfreiches) Translationsverzeichnis der um 1140 aus dem Stift Lorch ins Kloster Lorch umgebetteten älteren Staufer. Aus dem Roten Buch fertigten Pfarrer Dr. Friedrich Schwarz um 1913 und der Verfasser (1938 und 1941) zwei, leider nicht vollständige, aber im wesentlichen übereinstimmende Excerpte der dort gleichfalls überlieferten stiftischen Translationsliste. Dank der Findigkeit des unermüdlichen Staatsarchivdirektors Karl-Otto Müller kamen einige Nekrolog-Fragmente (leider überwiegend mit nachstaufischem Inhalt) hinzu. Diese Notizen sind zum Teil – einer späteren Veröffentlichung vorgreifend – in der vorliegenden Stammtafel schon mitverwertet.

Was lässt sich davon überprüfen? Dass die Lorcher Überlieferung zu den Staufern kaum etwas bot, hat meine Recherche 1995 ergeben (Staufer-Überlieferungen aus Kloster Lorch, Freidok). Konkretes über die Archivgeschichte des Stifts Lorch (zu diesem vgl. zuletzt https://archivalia.hypotheses.org/122881) weiß man nicht. Aber immerhin konnte Gebhard Mehring dem Stift Lorch 1911 eine Quellenedition widmen (ULB Düsseldorf). Welche Quellen bei der Verwüstung des Klosters im Bauernkrieg 1525 verschwunden sind, ist nicht bekannt. Die Lorcher Überlieferungsverluste thematisierte Wolfgang Seiffer in der Einleitung (S. 1f.) seiner Dissertation 1969: Jakob Spindler, Stadtpfarrer zu Gmünd, und die Geschichtsforschung über Kloster Lorch und die Staufer im 16. Jahrhundert (Auszüge Internet Archive). Über die Entstehung seiner Arbeit schrieb Seiffer. “Die Arbeit ist von meinem hochgeschätzten Lehrer, Herrn Professor Dr. Hans-Martin Decker-Hauff, angeregt worden. Für seine lebhafte Anteilnahme und viele wertvolle Hinweise bin ich ihm zu großem Dank verpflichtet” (S. 3). Wie Seiffer zeigt, hat Spindler kaum etwas zur Geschichte der Staufer “gerettet”. Von Wert sind vor allem die Angaben über die Lorcher Staufergräber.

2010 schrieb ich: “Das Rote Buch ist glücklicherweise nicht vernichtet worden, wenngleich stark zerstört. Mündliche Überlieferung kolportiert, dass, als man im Hauptstaatsarchiv Stuttgart den Auftrag an den Marburger Restaurator Ludwig Ritterpusch vergeben habe, die verschmorten Reste des Roten Buchs zu restaurieren, ein aufgeregter Anruf aus Tübingen eingelangt sei, man möge sich doch nicht an dem kostbaren Stück versündigen und abwarten, bis man weitere Fortschritte hinsichtlich der Restaurierung stark zerstörter Archivalien gemacht habe.

Moderne Restauratorenkunst hat hier Unglaubliches geleistet. Die meisten Seiten sind inzwischen einigermaßen lesbar, und bei den besonders schwer zerstörten Seiten besteht die Hoffnung, dass mit modernen naturwissenschaftlichen Verfahren der Bildbearbeitung nennenswerte Teile des verlorenen Textes doch noch gesichert werden können. Die schwersten Schäden betreffen leider den interessantesten Text des Kopialbuchs, die Gründungsgeschichte des Klosters. Mitte der 1990er Jahre haben Gerhard Lubich (Auf dem Weg zur “Güldenen Freiheit”, 1996) und ich unabhängig voneinander die Reste des Roten Buchs ergebnislos auf die von Decker-Hauff daraus angeblich exzerpierten Texte abgesucht und nichts gefunden. Diese von ihm erfundenen Texte lassen sich als Belege seiner spekulativen genealogischen Aufstellungen verstehen.”

Jeder kann sich inzwischen anhand des Digitalisats des Roten Buchs im Netz davon überzeugen, dass für die von Decker-Hauff angeblich exzerpierten Aufzeichnungen zur staufischen Genealogie kein Platz ist.

David Wolleber kannte die Lorcher Überlieferung, was Wolfgang Seiffer nachgewiesen hat (ausführlicher dazu meine Gmünder Chroniken 1984). Über Wolleber handelt meine Ausarbeitung 2013. Irgendwelche wichtigen Genealogica zu den Staufern sind mir bei ihm nie begegnet.

Decker-Hauff behauptet, Daniel Hauff und der Urheber des Codex Holtz hätten ein Verzeichnis über die Translation der Staufergebeine vom Stift ins Kloster Lorch (angeblich 1140) gekannt. Auch sei es im Roten Buch überliefert und von ihm selbst sowie Pfarrer Schwarz teilweise abgeschrieben worden. Hier ist ein kaum widerlegbares Argumentum e silentio hinsichtlich der Existenz dieser Quelle angebracht. Gebhard Mehring hat für seine Quellensammlung “Stift Lorch” (1911) alles irgendwie zum Stift Einschlägige publiziert. Hätte es eine Überlieferung im Roten Buch gegeben, hätte er diese mit Sicherheit aufgenommen. Mehring war ein versierter Paläograph. Er hätte sich auch von einer kleinen, schlecht entzifferbaren Vorlage nicht abschrecken lassen.

Über das Rote Buch sagt Decker-Hauff an anderer Stelle seines Beitrags über die Staufergenenalogie (S. 348):

Damit aber wird jene Kinderliste des Herzogs Friedrich und der Agnes aus dem “Roten Buch” des Klosters Lorch wieder diskutabel, die den wenigen Forschern, die sich bisher mit ihr beschäftigten, viel Kopfzerbrechen machte. […] Hermann Roemer und Karl-Otto Müller kannten die Reihe wohl, glaubten aber, sie verwerfen zu müssen, da für so viele Staufer-Kinder neben den bekannten 18 Babenbergern ja keinesfalls mehr Platz sei. Diese Liste lautet (“e caudata” zu ae transscribiert):
“Hadalwigis seu Heilicae comitissae Friderici comitis / Bertradae seu Berthae comitissae Adalberti comitis / Friderici ducis Judittae ducissae Agnetis ducissae/ Hildegardis (Wort unleserlich) / Cuonradi regis Gertrudis reginae item Gertrudis reginae / Gisilhildis seu Gisilae / Henrici pueris/ Beatricis abbatissae / Cunigundis seu Cunissa [? Cunizzae] ducissae Henrici ducis / Sophiae comitissae Adalberti comitis / Fidis seu Gertrudis palatinae Herimanni palatini /”

Aus dieser Liste ergibt sich, dass es sich um eine moderne Fälschung handeln muss, da sie die moderne Fälschung zweiter Urkunden von Franz Joseph Bodmann, in denen Gertrud von Stahleck (siehe Ende 2023 https://archivalia.hypotheses.org/188139) als Schwester König Konrads III. ausgegeben wird, voraussetzt. Erwin Frauenknecht zeigte, dass eine der beiden Urkunden ein Fabrikat Bodmanns ist; nach meinen noch unpublizierten Quellenfunden halte ich das auch für die zweite Urkunde für gesichert.

Bereits 1995 machte ich darauf aufmerksam (Anm. 175), dass ein e-caudata um 1500 sehr ungewöhnlich wäre und mir in den erhaltenen Seiten des ja ganz aus der Zeit um 1500 stammenden, von Augustin Seitz geschriebenen Roten Buchs nirgends begegnet ist. Eindeutiger noch weist eine zweite Äußerung Decker-Hauffs (in: Konrad III. und die Komburg. In: Württembergisch Franken 62, 1978, S. 3-12, hier S. 8) darauf hin, dass er im Roten Buch, das ja ganz von dem Lorcher Benediktiner Augustin Seitz um 1500 geschrieben wurde, fälschlich eine hochmittelalterliche Handschrift sah: Es gebe Abschriften und Fotografien dieser Einträge, die “allerdings erst aus dem späten 13. Jahrhundert” stammten. Man habe auf einer freien Seite des Roten Buchs “in ganz klein geschriebenen Notizen eine Art Kalendarium” eingetragen. Wie man im 13. Jahrhundert Eintragungen in eine um 1500 angelegte Handschrift macht, verriet Decker-Hauff leider nicht. (Vgl. auch Regesta Imperii.)

Fest steht: Es sind bislang keine Fotografien aus dem Roten Buch bekannt geworden. Ebensowenig sind ungedruckte Aufzeichnungen von Hermann Römer (1880-1958) oder dem Direktor des Hauptstaatsarchivs Stuttgart Karl Otto Müller (1884-1960) ausfindig gemacht worden, die sich auf das Rote Buch beziehen.

Es muss irritieren, dass Decker-Hauff den “unermüdlichen” Müller als Gewährsmann für Nekrologfragmente nennt, nicht aber den Editor der Lorcher Memorialaufzeichnungen Pfarrer Gustav Hoffmann (1875-1952), dessen Nachlass sich im Landeskirchlichen Archiv Stuttgart befindet (Biographie). Hoffmann publizierte den Nekrolog 1911 in den Blättern für württembergische Kirchengeschichte (DigiZeitschriften). Leider erhalten die an sich schätzenswerten Auszüge Hoffmanns aus dem Roten Buch, die mir erst vor kurzem bekannt wurden (für Scans danke ich dem Landeskirchlichen Archiv. Digitalisat von LKAS, D 89, Nr. 6: Internet Archive; Abschrift des Anniversars ebenda Nr. 9: Internet Archive), nichts von der möglicherweise hochmittelalterlichen Gründungsgeschichte, deren Inhalt ich 1995 zu rekonstruieren versuchte. Sie geben aber auch keine der von Decker-Hauff zitierten Einträge wieder. Aktuell heißt es im Findbuch zum Nachlass Decker-Hauff im Hauptstaatsarchiv Stuttgart bei Q 3/36 b Bü 373: “Exzerpte aus dem “Roten Buch” des Klosters Lorch, hs. Man.” Wie groß war meine Enttäuschung, als ich mir Scans bestellte und feststellen musste, dass es sich lediglich um eine Reproduktion der Auszüge aus dem Anniversar des Roten Buchs durch Gustav Hoffmann aus seinem Nachlass handelt!

In frühneuzeitlichen Waiblinger Stadtchroniken konnte das Translationsverzeichnis nicht aufgefunden werden. Einmal mehr legt Decker-Hauff hier eine falsche Fährte. Mit dem angeblich so bedeutsamen “Codex Holtz” hatte sich bereits sein Schüler Seiffer ausführlich beschäftigt (S. 68-75). Er sichtete im Abschnitt über das “Manuscriptum Lorchense” die Erwähnungen dieser Quelle in den Werken des württembergischen Historiographen Georg Waltz. Im Titel der Klosterbeschreibung des Jakob Friedrich Brack 1724 heißt es: “Closter Lorch. Kurtze Historische Beschreibung über dieses Closters ursprüngliche herrliche Fundation, und die vor und nach selbiger Zeit unterschiedlich erfolgte andenckungswürdige Begebenheiten, so theils aus jenigem alten Manuscripto, welches ein gewieser Pater Prior zu Lorch verfaßet, und von den Mönchen daselbst vor ein wahrhafft hinterlegtes Guth gehalten, hernach in dem 30jährigen Krieg durch Herrn General Georg Friedrich von Holzen seel. allda gefunden, und in dessen gehabte Bibliothec gebracht” (Graf 1995, S. 235; ein Digitalisat im Internet Archive gibt Kopien des Stadtarchivs Schwäbisch Gmünd von einer Vorlage des Hauptstaatsarchivs Stuttgart wieder). Meine bereits von den Ausführungen Seiffers nahegelegte Vermutung, es habe sich bei dem Codex Holtz um ein Werk David Wollebers gehandelt, hat Sönke Lorenz in seiner Waiblinger Stadtgeschichte aufgenommen (Waiblingen – Ort der Könige und Kaiser, 2000, S. 39f.). Einmal mehr: Es gibt keine Hinweise auf Exzerpte aus einem Lorcher Translationsverzeichnis bei den Autoren, die sich auf den Codex Holtz oder ein Manuscriptum Lorchense bezogen.

Bei dem Gewährsmann Daniel Hauff (angeblich Schorndorfer Burgvogt um 1580) denkt man an das mysteriöse “Hauffsche Epitaphienbüchlein” aus dem Familienarchiv Decker-Hauff, das aber weder dort noch anderswo nach dem Tod Decker-Hauffs aufgefunden werden konnte (so auch die Mail des Hauptstaatsarchivs Stuttgart vom 23. Januar 2024). 2018 schrieb ich dazu: “Alle Inschriften aus dem “Hauffschen Epitaphienbüchlein” – einige haben ihren Weg in die Inschriftenbände gefunden – dürften ebenfalls Fälschungen sein. (Ich erinnere mich noch an den boshaften Spott in der Tübinger Kaffeerunde um 1980, als hinter dem Rücken Decker-Hauffs über sein Epitaphienbüchlein gelästert wurde, es müsse sich um eine ergänzbare Loseblatt-Sammlung handeln.) In jedem Fall ist bei genealogischen Quellen, die einzig und allein Decker-Hauff kannte, der Rat angebracht, lieber auf sie zu verzichten.” Walther Ludwig (Hamburg) wies mich freundlicherweise auf ein angeblich im Epitaphienbüchlein enthaltenes Epitaph des Christoph Laubenberger hin, mit dem sich Ludwig in seinem Aufsatz Illegitimes Adelskind und neue Nobilitierung. Herkunft, Leben und Nachkommen des Christoph Laubenberger (gest. 1611). In: Reutlinger Geschichtsblätter N.F. 32 (1993), S. 91-118, hier S. 91, 112f. befasst hat. Eine mündliche Auskunft Decker-Hauffs 1981 an Ludwig wusste von vier Wappen, aber die Dissertation (1967/68) seines Schülers, des späteren Nördlinger Stadtarchivars Dietmar Voges, über die Reutlinger Inschriften, in der eine Mitteilung Decker-Hauffs aus dem Epitaphienbüchlein verwertet worden war, erwähnt sie nicht. Ludwig geht heute davon aus, dass Decker-Hauff die Wappen “erfunden hat, um eine dokumentarische Bestätigung zu haben für seine Spekulationen über die Herkunft des Christoph Laubenberger” (Mail vom 13. Januar 2024).

Nun endlich zu Pfarrer Dr. Friedrich Schwarz, dem Decker-Hauff irrtümlich einen Doktortitel zubilligt. Dass er sich mit dem Roten Buch beschäftigt hat, sagt lediglich Decker-Hauff. Er war Gewährsmann für eine zweite mutmaßlich von Decker-Hauff erfundene Quelle, die dieser im Literaturverzeichnis seiner Stuttgarter Stadtgeschichte von 1966 erwähnt (S. 370, GBS-Schnipsel):

Brot-Stiftungsbuch der Stuttgarter Stiftskirche (aus dem 1917 als “Papierspende” geopferten Archiv der Stuttgarter Stiftskirche), 15./16. Jahrhundert. Auszüge von Pfarrer Friedrich Schwarz (um 1911/12), zusammen mit anderen Auszügen

Dem Stadtarchiv Stuttgart ist von einer solchen Quelle nichts bekannt (Mail von Katharina Ernst vom 23. Januar 2024). Richtig ist allerdings der Hinweis auf die Aktenvernichtung: Das Einstampfen der Akten der alten Stiftsprädikatur im Frühjahr 1917 wird von C(hristoph) K(olb) in den Blättern für württembergische Kirchengeschichte 1919, S. 43f. (DigiZeitschriften) erwähnt. (Eine der größten Dummheiten im Bereich der Württembergischen Landeskirche!)

Pfarrer Christian Friedrich Schwarz (1872-1952), teilte das Landeskirchliche Archiv mit, war 1897 Pfarrverweser in Erbstetten, 1900 in Gomadingen, dann Schönaich sowie 1901 in Wildenstein, 1903 Pfarrer ebenda, 1912 Gerlingen, 1926 Kirchentellinsfurt und ging 1936 in den Ruhestand. Er lebte zuletzt in Oppelsbohm. Für Ralf G. Jahn: Schillers Genealogie (2014), S. 7 (Auszug GBS) war er wohl “der eifrigste Schiller-Genealoge in den 1920/30er Jahren”. 1927 wurde seine Ahnentafel Schillers zu 64 Ahnen erstmals gedruckt.

Teile seines Nachlasses müssen an Decker-Hauff gelangt sein. Decker-Hauffs Nachlass (Hauptstaatsarchiv Stuttgart Q 3/36 b Bü 146) enthält: “Ahnentafel des Dichter Friedrich Schiller, von Friedrich Schwarz, Kirchentellinsfurt, hs. Man. 4 Seiten 1930”. Aus der Zeit, als Decker-Hauff stellvertretender Vorsitzender, Schriftführer und Archivar des Vereins für Familien- und Wappenkunde war, stammt: “Verein für Familien- und Wappenkunde: Ahnentafeln zu deutschen Militärs wie Ludendorff, Hindenburg, von Moltke, aus dem Nachlaß des Pfarrers Schwarz” (ebenda, Bü 1561). Der Antiquar Adalbert Gregor Schmidt aus Schlaitdorf bietet derzeit einen Sonderdruck zur Geschichte von Pflugfelden aus den Ludwigsburger Geschichtsblättern an: “Besitzervermerk auf Umschlag (Friedrich Schwarz Pfarrer in Kirchentellinsfurt 1.10.1927), mit einigen wenigen Anstreichungen und Ergänzungen von der Hand des renommierten Genealogen und Landes Historikers Hansmartin Decker-Hauff” (Wayback). Herr Schmidt verkauft, wie er mir mitteilte, einen Teilbestand der Bibliothek von Decker-Hauff.

Mehrfach-Fälscher sind manchmal recht unoriginell. Nachdem er dem guten Pfarrer Schwarz 1966 schon Auszüge eines sicher erfundenen Brotspendebuchs untergeschoben hatte, ließ ihn Decker-Hauff 1977 dann noch Auszüge aus dem Roten Buch fertigen – eine Art Reverenz vor dem ihm bekannten und wohl geschätzten Genealogen?

Persönliches Nachwort

Dass Decker-Hauff gefälscht hat, gilt in der seriösen Forschung als erwiesen (vgl. nur Tobias Weller: Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert, 2004, S. 196-226; Eduard Hlawitschka: Die Ahnen der hochmittelalterlichen deutschen Könige, Kaiser und ihrer Gemahlinnen II: 1138-1197, 2009, S. 1-4; Regesta Imperii). Nur der Genealoge und Decker-Hauff-Schüler Hans Peter Köpf (1936-2019) behauptete, ich hätte eine “Rufmordkampagne” gegen Decker-Hauff angezettelt (Ronsbergische Erbstücke der Grafen von Wirtemberg, 2021, S. 9 Anm. 13, Auszug GBS). Der wieder lesbar gemachte verkohlte Lorcher Band sei nicht die Quelle gewesen, aus der Decker-Hauff exzerpiert hatte. Ernst kann man das nicht nehmen.

Als ich 1977 in Tübingen mein Geschichtsstudium aufnahm, hatte ich mir bereits ein Urteil über Decker-Hauff als Wissenschaftler gebildet. In Vorlesungen und auf Exkursionen bewunderte ich seine Persönlichkeit für die Fähigkeit, mit seinem reichen Wissen Menschen mitzureißen. Dass ich als langjärige Hilfskraft am Institut für geschichtliche Landeskunde trotz meiner erheblichen wissenschaftlichen Vorbehalte bei ihm meine Magisterarbeit schrieb und ihn als Doktorvater auswählte, lag vor allem daran, dass mich die Alternativen in Tübingen damals nicht überzeugten. In einem formalen Sinn bin ich und bleibe sein “Schüler” (so Peter Schiffer in der Findbuch-Einleitung zum Nachlass). Es wäre vermessen, zu leugnen, ich hätte nichts von ihm gelernt. Menschlich ist er mir immer liebenswürdig entgegen getreten und hat mich nach Kräften gefördert. “Nit anders denn liebs und guets”, wie es im Titel einer Festschrift für Karl-Siegfried Bader heißt, habe ich von ihm erfahren. Obwohl ich schon für meine Lorcher Klostergeschichte 1990 die Reste des Lorcher Roten Buchs durchgesehen hatte, habe ich meine Schlussfolgerungen erst nach dem Tod meines “Lehrers” 1995 publiziert. Aus meiner Sicht schließt sich der Fälschungsvorwurf und ein Gefühl der Dankbarkeit nicht aus.

***

Weitere Fälschungen in Archivalia: https://archivalia.hypotheses.org/9580

#forschung #histmonast

Hansmartin Decker-Hauff HStAS Q 3-36 b Bue 2424 Bild 1 (1-2488674-1).jpg Hansmartin Decker-Hauff. Foto eines unbekannten Urhebers. Diese Mediendatei wurde durch das Hauptstaatsarchiv Stuttgart unter www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-2488674 kategorisiert. CC BY 3.0, Link

Etwas wird abgeschafft

Archivalia - 2 februari 2024 - 9:22pm

Vor wenigen Tagen wies ich noch auf ihn hin, nun wird er leider abgeschafft, meldet

https://stadt-bremerhaven.de/google-eine-der-aeltesten-funktionen-in-der-suche-wird-abgeschafft/

Mit meiner Überschrift protestiere ich gegen diesen unerträglichen Clickbait, bei dem es darum geht, dem Leser oder der Leserin möglichst lange zu verheimlichen, worum es geht. Also nicht “Der Google Cache wird abgeschafft”, sondern “Google: Eine der ältesten Funktionen in der Suche wird abgeschafft”.

Zeroday-lek in Opera maakt uitvoeren van malafide bestanden mogelijk

Security.NL - 2 februari 2024 - 3:53pm
Een zeroday-lek is ontdekt in de webbrowser Opera. De kwetsbaarheid geeft aanvallers de mogelijkheid malafide bestanden uit te ...

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Cloudflare meldt op 23 november 2023 een threat actor te hebben gedetecteerd op een zelf-gehoste Atlassian-server. Bij het ...

UNC4990 besmet slachtoffers via USB-sticks en misbruikt populaire websites

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Italiaanse gebruikers zijn doelwit van een aanvalscampagne waarbij de aanvallers via USB-sticks systemen besmetten. De ...

GL-PvdA wil helderheid over risico's op function creep Europese digitale identiteit

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GroenLinks-PvdA wil helderheid van demissionair staatssecretaris Van Huffelen over de risico's dat de Europese digitale ...

112,5 miljoen dollar aan XRP gestolen van Ripple-oprichter Chris Larsen

Security.NL - 2 februari 2024 - 8:14am
Ongeveer 112,5 miljoen dollar aan de cryptovaluta XRP is deze week gestolen uit cryptowallets van Ripple-oprichter en -topman ...

Grundwissen Heimatstaube

Archivalia - 2 februari 2024 - 12:12am

https://www.xn--volkskundliche-beratung-thringen-xmd.de/veroeffentlichungen/vobedo-digital

Die Volkskundliche Beratungs- und Dokumentationsstelle für Thüringen entstand 1997 und wird von der Staatskanzlei finanziert. Was sie an Online-Publikationen anbietet, ist mehr als ärmlich. Drei Flyer und eine auf der Website falsch geschriebene Broschüre über den Betrieb von Heimatstuben. Wie könnte man nachweisen, dass diese Institution vor allem als Pfründe für verdiente Persönlichkeiten diente oder dient?

Bitte Archivalia nicht mehr nach Twoday zitieren, Herr Heiles!

Archivalia - 1 februari 2024 - 11:31pm

Der Heimatverein Möglingen überschlägt sich fast in der Verehrung des dort geborenen Autors Hans Hartlieb.

https://www.heimatverein-moeglingen.de/

Interessante neue Erkenntnisse veröffentlichte, von mir unbemerkt, der RWTH-Wissenschaftler Marco Heiles in der ZfdA 2021, nun auch auf Hcommons:

https://hcommons.org/deposits/item/hc:63499

In Anm. 33 lesen wir: “Klaus Graf, Adventskalender 2011: Türchen XVIII – Die Handschrift des Herolds Heinrich von Heessel in Antwerpen, in: Archivalia (18.12.2011), http://archiv.twoday.net/stories/59206605 (4.4.2019)”.

Korrekt wäre als URL:

https://archivalia.hypotheses.org/10407

Meinetwegen auch (für Historizitätsfanatiker):

https://web.archive.org/web/20150910172031/http://archiv.twoday.net/stories/59206605/

Nur hier in Hypotheses aktualisiere ich Beiträge (so wie jetzt).

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