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Security.NL - 14 november 2023 - 11:35am
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Brit die slachtoffers via vervalste screenshots oplichtte krijgt 30 maanden cel

Security.NL - 14 november 2023 - 11:20am
Een 27-jarige Britse man die slachtoffers door middel van vervalste screenshots van bankrekeningen oplichtte is in het Verenigd ...

FBI: honderden organisaties slachtoffer van Royal-ransomware

Security.NL - 14 november 2023 - 10:59am
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Brussel bereikt voorlopig akkoord over Europese digitale identiteit

Security.NL - 14 november 2023 - 10:37am
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Gebruikers noodknop moeten wegens cyberaanval mobiel bij de hand houden

Security.NL - 14 november 2023 - 9:56am
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Datalek door end-of-life firewall kost medisch bedrijf 450.000 dollar

Security.NL - 14 november 2023 - 9:41am
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Adelige Beisitzer in der Reichsstadt Schwäbisch Gmünd und ihre Häuser

Archivalia - 13 november 2023 - 11:21pm

“Die Gmünder Chroniken führen verschiedene adelige Höfe auf, die meistens erst im 17. Jahrhundert nachweisbar sind und im Besitze von nur vorüber ansäßigen Familien waren; so die Herren von Bubenhofen zu Ramsberg (ihr Haus steht auf dem Platz bei der Taubstummen-Anstalt), die Blarer von Wartensee zu Unter-Böbingen, die v. Laymingen zu Lindach, die Nittel von Treppach, die v. Hausen zu Wagenhofen, die v. Degenfeld, v. Gaisberg, v. Sperberseck u. s. w. Unzweifelhaft stammten ihre Sitze, soweit es ansehnliche und feste Häuser waren, meist aus alter Zeit, als ehemalige Wohnhäuser ritterlicher und ehrbarer Geschlechterfamilien; z. B. der Leineckhof wird den Rinderbachen von Leineck zugehört haben. Bei der Lateinschule stand ein Haus, welches ein Schenk von Schenkenstein erwarb und das 1446 seiner Wittwe, geb. v. Adelmann, nachher den Hacken von Hoheneck und zuletzt denen v. Wellwart gehörte; letztere verkauften es an die Stadt”, liest man in der Gmünder Oberamtsbeschreibung von 1870 S. 211 (Wikisource). Bei dem Haus an der Lateinschule handelt es sich um das heutige Debler-Palais, das identisch ist mit dem am Anfang genannten Haus derer von Bubenhofen.

In der Tat waren vom Spätmittelalter bis zum 18. Jahrhundert immer wieder Angehörige von Landadelsfamilien, Männer und Frauen, in der Reichsstadt Schwäbisch Gmünd ansässig. In der Stadt lebende oder zumindest ein Haus besitzende Adelige bekamen in der Regel nicht das übliche Bürgerrecht, sondern wurden als Beisassen (in Gmünd: Beisitzer) in den Schutz der Stadt aufgenommen. In schriftlichen Beisitzbriefen, überliefert aus dem 15. bis 18. Jahrhundert, regelte der Rat ihre Rechte und Pflichten. Welche Vorteile sich für die Vertragsparteien daraus ergaben, muss für jeden Einzelfall geklärt werden. Aber ein Stadthaus etwa als Witwensitz ermöglichte den Anschluss an die reiche katholisch-religiöse Versorgung1 und das gesellschaftliche Leben in der Stadt. Umgekehrt konnte es der Reichsstadt keineswegs schaden, sich mit benachbarten Adeligen gut zu stellen.

Mehrfach musste der Rat schlechte Erfahrungen mit Beisitzern machen. 1584 schrieb er einem adeligen Interessenten, er habe schon seit längerem beschlossen, keinen Beisitzer mehr anzunehmen.2 Ärger bereiteten der Reichsstadt am Anfang des 17. Jahrhunderts die Beisitzer Anton Fugger von Weißenhorn und die vom Kaiser empfohlenen Dr. jur. Christoph Wagner aus Prag und die protestantische Gräfin Gertrud von Löwenstein-Wertheim, die in Gmünd auf das Ableben ihres Gatten Graf Ludwig warten wollte, um danach einen Bürgerlichen zu heiraten. Der Rat war erneut entschlossen, keine Beisitzer mehr aufzunehmen.3

Eine eigene Darstellung des Themas wäre wünschenswert. Hier muss ich mich damit begnügen, hinsichtlich der Beisitzer auf vorhandene Quellen und die wenige Sekundärliteratur hinzuweisen. Als Beitrag zur Topographie der Reichsstadt teile ich die Ausführungen der Vogtschen Chronik 1674 über die adeligen Häuser mit.

Quellen

In der Klassifikation des Bestands Reichsstadt Schwäbisch Gmünd B 177 S im Staatsarchiv Ludwigsburg ist der Punkt 11.3 Bürgerrecht und Beisitz einschlägig. Die Pergamenturkunden, also die meisten Beisitzbriefe, sind online.

Der Reichskammergerichtsprozess (1609-1613) des Anton Fugger von Weißenhorn (1552-1616, GND) gegen die Reichsstadt Schwäbisch Gmünd enthält als Q 51 ein Verzeichnis der in Schwäbisch Gmünd 1566-1597 aufgenommenen adeligen Beisitzer mit Auszug aus dem Paktbriefformular.4

Der Abschnitt über die adeligen Häuser in der Chronik Friedrich Vogts 1674

In seiner 1674 datierten Stadtchronik ließ der Steinmetz Friedrich Vogt erkennen, dass er stark an altertümlichen Bauten interessiert war. Das betraf nicht nur die umliegenden Adelsburgen, sondern auch ungewöhnliche alte Häuser in der Stadt, bei denen es sich um die Reste repräsentativer Steinhäuser vor allem aus romanischer Zeit gehandelt haben muss. Als Gesamtüberlieferung der Chronik steht nur eine Abschrift des 18. Jahrhunderts in einem Chronikensammelband des Stadtarchivs zur Verfügung, die mit der Chronik Franz Xaver Deblers beginnt (Signatur C 1 Nr. 13, ehemals Ch 2; vgl. Beschreibung 1981, S. 233, Freidok).

Der entsprechende Abschnitt hat zwei Zwischenüberschriften: S. 463-464 Was für adeliches Geschlecht anfangs diese Statt bewohnt habe[n]; S. 464-465: Folgen etliche Antiquitaeten allhier (Digitalisat). Aus anderer Vorlage benutzt wurde er von Dominikus Debler um 1800 (Chronik Bd. 1, S. 385-387). Eine Bearbeitung aus der Gesamtabschrift mit Ergänzungen (und einigen hübschen Wappenzeichnungen) legte Franz Xaver Debler in den 1780er Jahren in der gleichen Handschrift vor (S. 232-247, Digitalisat). Die 1833/35 im Gmünder Intelligenz-Blatt erschienene Chronik Joseph Epples (Sammelband mit Zeitungsausschnitten im Stadtarchiv C 1 Nr. 1, S. 9-22) fußt auf Franz Xaver Debler und ist im leicht aktualisierten Wiederabdruck der Gmünder Chronik 1 (1907), S. 7f., 10-12 online zugänglich: “Anzeige durch die verschiedenen Gebäude, was für adelige Geschlechter vor alters die Stadt Gmünd bewohnten”. Auch die Stadtgeschichte von Michael Grimm hat einen entsprechenden Abschnitt (S. 59-65, Commons).

Die Nummerierung der folgenden Liste richtet sich nach Franz Xaver Debler. Ich zitiere zunächst die Aussagen von Vogt 1674, die nunmehr komplett vorliegen, und kommentiere sie anschließend. Nur für einen Teil der Häuser vermag ich hinreichende Nachweise zu geben. Generell zu konsultieren ist das Inventar von Richard Strobel: Die Kunstdenkmäler der Stadt Schwäbisch Gmünd 3: Profanbauten der Altstadt ohne Stadtbefestigung, 1995. Vogts Anhang “etliche Antiquitäten”, der keine Nennung von adeligen Vorbesitzern enthält, bleibt unberücksichtigt.

1. Von Leineck

Vogt S. 463: “Was für adeliches Geschlecht anfangs die Statt bewohnt habe

Erstlich die von Leineck, welcher Hof noch auf den heutigen Tag also genennt wird, zu welche gehört hat H. Jägers, Herrn Stättmeisters Thwingerten, des Schmids Leonhard Aichen, und des alten Schedels Hauß, welches im unteren Stockwerck auch von starcken Dopplquaderstucken gebauet samt denen Scheuern dabey, ist alles rings herum eingefangen, und ein beschlossener Hof gewesen, wie dann dessen genügsame Anzeigen vorhanden, und alles denen von Leineck zugehörig gewesen. Es ist nach hinten an gemelten H. Stättmeisters Thwingertin Haus ein sehr gewaltiges und starckes Haus von Dopplquaderstucken gestanden, welches Höhe zweystöckig samt beyden Giblen von Grund auf sogar der Keller von Quaderstucken gewesen, welches alles genugsame Anzeigungen gibt, das solches zu einem starcken stattlichen Hauß den Anfang gehabt, ja das solches auch vor Erbauung diser Statt gestanden, und villeicht der Anfang zu dem adelichen Hof deren von Leineck gewesen, als aber die H. PP. Capuciner ihr Closter anno 1653 und 54 erbauet, ist ihnen das gemelte Steinhaus gekauft, abgebrochen und solches Steinwerck zu einer Kirchen und Closter verwendt worden, wovon sie mehrer als 4000 Quaderstuck bekommen haben.

Das nun solches gestanden, ehe die Statt ist erbauet worden, erscheint auch aus disem. Dann nit weit davon stehet auch ein sehr starckes Hauß von Sandquaderstucken gebaut, welches derzeit H. Christoph Bucken Oberstättmeister zugehörig, soll ein Judenkirch gewesen seyn, wie dan dessen alle genugsame Anzeigung geben die zugemaurte Fenster, und oben darauf die Viollen, unter welcher Viollen zu oberst steht die Bildnus eines Manns, welcher einen Zettel haltend, daran die Jahrzahl 1208 stehet, ob aber es erst zu solcher Zeit soll erbauet worden seyn, ist mir unbewust. Allein findt ich das in solchem Steinhauß die vom Wolfsthall ihr Wohnung gehabt (wie ich gelesen hab) werden die vom Wolfsthall Steinhäußer genannt, weil sie in dem Steinhauß zu Gmünd gewohnt haben. So wird auch auf den heutigen Tag der selbe ganze Plaz der Judenhoff genennt, dabey auch das Judenbaad und die Juden Mühlen gemeint werden. Damit aber deme, das Juden allhier gewohnt, desto mehr Glauben kann beygemessen werden, finde ich in einem alten Buch, so vor diser Zeit der Statt Geschichten und Denckwürdiges darinn seynd verzeichnet worden, wie das die Juden allhier der Statt sehr beschwehrlich gefallen, ist solches bey Kayserl. Majestätt Reichshoffrath angebracht worden, nach langwürigen Schriften Wechslung seynd endlich die Juden überwunden und in anno 1497 alle aus der Statt geschaft worden”.

Die chronikalische Überlieferung zum Leinecker Hof, der seinen Namen von einem Zweig der Herren von Rinderbach, nicht nach den Niederadeligen von Leineck erhielt, ist wiedergegeben bei Klaus Graf: Zur Topographie der Reichsstadt Schwäbisch Gmünd: Leinecker Hof, Himmelreich und Judenhof. In: einhorn-Jahrbuch Schwäbisch Gmünd 2001, S. 191-201 (Teil I); 2002, S. 141-156 (Teil II) (UB Heidelberg), hier I, S. 192-194 (auch zum Judenhaus, unten Nr. 2).5 Eines der identifizierbaren Häuser aus der Liste Vogts ist das Haus Imhofstraße 2 genannt “die Katz” (Strobel III, S. 107f.).

2. Judenhaus/von Wolfsthal

Vogts Text: siehe oben Nr. 1. Ein von starken Quaderstücken gebautes Haus soll einst eine jüdische Synagoge und Wohnsitz der Herren von Wolfsthal gewesen sein. Die Herren von Wolfsthal waren Nachkommen der Gmünder Geschlechterfamilie Wolf. Zum in den letzten Jahren viel beachteten Haus Imhofstraße 9 vgl. außer Graf 2001/2002 Simon Paulus in: Jüdisches Leben in der Reichsstadt Schwäbisch Gmünd vom 13. bis ins 17. Jahrhundert (2021), S. 67-92 (vgl. meine Rezension).

3. Zeiselberg/Zeiselmüller

Vogt S. 463 (Einzelnes am Zeilenende im Falz im Digitalisat nicht lesbar, angezeigt durch eckige Klammern): “Nächst für disen Orth hinüber ist der Zeiselberg, auf welchem allen Anzeigen nach ein gro[ß] Wohnung seyn muß, welches ich selbst gesehen, abgebrochene starcke Mauren zum Theil [sch…?] genugsame Anzeigen geben und weiter unterhalb daran die Zeisel Mühl, ist es wohl desto g[laub]würdiger, das die von Zeiselmühlen, deren Namen auch viel in disem Buch gedacht wird, diese Wohnungen allda gehabt haben”.

Für eine Befestigung auf dem Zeiselberg fehlen meines Wissens alle Anhaltspunkte. Im mündlichen Gespräch schätzte der hypothesenfreudige Axel Hans Nuber um 1980 die Wahrscheinlichkeit, dass es eine Burg auf dem Zeiselberg gegeben habe, “fifty-fifty” ein. Die Familie Zeiselmüller, die mit dem Notar Peter in der Zeit Karls IV. in den Quellen erstmals genannt wird, hatte sicher keinen adeligen, eher einen bäuerlichen Ursprung.6

4-5. Nittel von Treppach

Vogt S. 463 (Einzelnes am Zeilenende im Falz nicht lesbar, angezeigt durch eckige Klammern): “Eben desgleichen nächst am Zeiselberg ist auch eine adeliche Wohnung gewesen d[…] ein gar adeliches erbautes Hauß, hinten daran ein gar starckes Steinhauß, nicht w[eit] darvon an einem anderen Hauß stehet auch ein starcke Maur, zu beyden Seiten aber g[…] an den Mauren anzeigen, das diser Orth ein grose Brunst auch [?] erlitten haben, hat vorzeiten denen Nitelen von Treppach zugehört, iezund aber Augustin Herlickhoffern d[…] Behausung hat Junker Hans Jerg Nitel von Treppach (welcher etwas verruckt gewesen) gehabt und bewohnt, starb im Jahr 1635 und ist in die Pfarrkirchen allhier begraben word[en].

Nit weit von diesem ist H. Hans Buckhin Behausung, auch ein gar adeliches Haus [mit?] einem gar schönen Garten, welcher gen Zeiselberg ligt, und unter dem Hauß 2 schöne Keller, auch allzeit unter denen vom Adel gewesen, ist vom lezten Juncker Albrecht Nitel von Treppach erst bey Mannsgedencken verkauft worden.

Damahlen die von Zeiselmühl und Nittel auch andere viel ehrliche Geschlecht vom [Adel?] in Rath allhero gegangen, ist dise Statt nit so gros gewesen, sondern wie die innere S[tatt]mauren anzeigt, demnach aber die Statt ist erweitert worden in den Jahren 1497, wie solchs die Jahrzahl am Schmidthorthurn anzeigt, seynd dise Orth so nahe und in die Statt […] kommen”.

Die beiden Anwesen der Nittel lagen offenbar außerhalb der staufischen Mauer in der Waldstetter Vorstadt zwischen der Sebaldstraße und der Unteren Zeiselbergstraße. Daher sah sich Vogt zu der Anmerkung veranlasst, erst mit der von ihm mit 1497 (fehlerhaft) angesetzten Stadterweiterung seien die adeligen Wohnungen in die Stadt einbezogen worden. Nur für das zweite Haus der Nittel offeriert F. X. Debler S. 236 eine Besitzerreihe. In seiner Jugend habe es dem Bürgermeister Ris gehört. Ferdinand Riess amtierte 1715-1725. Der Chronist F. X. Debler wurde aber erst 1726 geboren! Später habe es der Bürgermeister Storr von Ostrach erworben, der aber nur den Garten und das Schafhaus behalten, das sehr große und hohe Haus aber dem Goldschmied Adam Seibold verkauft habe. Dieser riss es ab und baute ein kleineres Haus. Eine sichere Identifizierung dieses Anwesens steht noch aus. Nach Strobel III, S. 364 gehörte das 1759 neu erbaute Haus Sebaldstraße 25 im späten 18. Jahrhundert dem Handelsmann Adam Seybold.

Die Nüttel/Nittel waren eine württembergische Beamtenfamilie, die sich nach ihrem Sitz Treppach (bei Aalen) nannte.7 Am 15. März 1548 erhielt Hans Werner Nitel einen Gmünder Beisitzbrief.8 Sein Bruder Georg heißt 1548 “zu Gmünd”.9 Nach Hans Werners Tod durfte 1568 die Witwe Maria Jakobe geborene Jäger in Gmünd wohnen bleiben.10 Um 1600 lebte der gleichnamige Sohn Hans Werner Nüttel in Gmünd. “Albert Nittel von Troppau (Troppach) von Eltershofen und seine Ehefrau Martha, geb. Altershöfferin, stellen Bürgermeister und Rat zu Gmünd über ihren Beisitz in der Stadt einen Revers aus”, sagt das Ludwigsburger Findmittel zum 29. September 1610.11. Es ist aber eindeutig Treppach zu lesen.

6. Deutschordenshaus

Vogt S. 464: “Das Teutsche Hauß, welches derzeit Joan. Killinger zugehörig, die Gärten dazu an die alte Stattmauren stossend”.

Das von Komtur Johann Eustach von Westernach 1603 erworbene Haus Markplatz 31 (früher Dreimohrenwirtschaft) wurde 1657 von der Kommende Kapfenburg wieder verkauft.12 Die Beziehungen Westernachs zu Gmünd beleuchtet: Klaus Graf: Der Deutschordenspolitiker Johann Eustach von Westernach (1545-1627) und die Reichsstadt Schwäbisch Gmünd. In: Archivalia vom 3. September 2023.

7. Von Sperberseck

Vogt S. 464: “Die Gärten dazu an die alte Stattmauern stossend nächst daran gelegen H. Joan Rauscher Viesierers Haus und Garten, in welchem die lezte vom Adel die von Sperberseck gewohnt haben”.

F. X. Debler S. 237 setzte das Haus zunächst mit der sogenannten Häberlen-Wirtschaft gleich, die Michael Köhler besaß, kam aber bei gründlicherem Nachforschen zum Schluss, es handle sich um das Haus des ehemaligen Bürgermeisters Hertzer, das nun dem Senator Schedel gehöre und neu gebaut worden sei. Am alten Haus habe er zwei Wappen über der Tür gemalt gesehen. Die genaue Lage im Bereich Freudental/Mohrengäßle bleibt zu ermitteln.

Laut Ratsprotokoll 1584/85 durfte Hans Ludwig von Sperberseck von Steinreinach und Schnait 1584 Bernhard Meulins Haus kaufen.13

8. Haus mit Beschließ-Recht

Vogt S. 364: “Zwischen disen beyden Häusern und Gärten ist auch ein gar adeliches Hauß mit einem schönen Garten, darbey auch an die alte Stattmauren stossend, und wird solcher Garten zwischen dem Garten zum Teutschen Hauß und dem von Sperberseck allzeit mit einer Mauren unterscheidet. Es solle auch dises Haus die sondere Gerechtigkeit haben, das es vorderwerts gegen dem Teutschen Hauß unter dem Hauß, so man den Thurn nennt, mit 2 grosen Thüren, wie auch die Thüren an dem Schmidzunfthauß von einem Ave Maria Leuten zum anderen beschliessen und widerum aufmachen darf. Ist also allem Ansehen nach diser lustige Orth anfangs auch vom Adel bewohnt gewesen, wiewohl man zwar davon in Schrifften nichts findt, als das vor 150 Jahren ein Burgermeister darin gewohnt hat. H. Burgermeister Stahl seeligen hat solches Haus erst vor wenig Jahren zurichten und bauen lassen. Derzeit aber wird es von Hanns Jacob Schleichern bewohnt”.

Für F. X. Debler war dieses Haus die Häberle-Wirtschaft (heute Freudental 16; Strobel III, S. 82). Das genannte Zunfthaus der Schmiede stand an der Stelle des heutigen Hauses Freundental 12. Über den Hintergrund des sonderbaren Beschließ-Rechts vermag ich nichts zu sagen.

9. Von Bubenhofen

Vogt S. 464: “Deren von Bubenhofen Behausung, aniezo H. Obrist Fritz von Schletzen zugehörig, ist auf die alte Stattmauren gebauet und kann man oben von disem Hauß auf der alten Stattmauren gegen den Schiesgraben in die Augustiner Kirch gehen, welches Haus, wie ich bericht, vor Zeiten grose Freyheiten gehabt”.

Die Reihe der landadeligen Besitzer des heutigen “Debler-Palais” (Bocksgasse 31; Strobel III, S. 55-59) bei Graf 1993, S. 19-24, wo S. 23f. die Stelle bei F. X. Debler wiedergegeben ist.14 Nachweisbar sind seit der Mitte des 15. Jahrhunderts als Besitzerfamilien: Schenk von Schenkenstein – Hack von Hoheneck – von Woellwarth – von Gaisberg (siehe unten Nr. 15) – von Laymingen (siehe unten Nr. 19) – von Bubenhofen – von Schletz. Die im Raum Göppingen insbesondere als Schlossherren zu Ramsberg ansässigen von Bubenhofen nutzten das Haus 1630-1644 als Witwensitz. Ein Gmünder Beisitzbrief für Joachim Konrad von Bubenhoven zu Ramsperg, Kleinsüßen und Winzingen und seine Frau Anna Trusilla geborene von Sperberseck auf 12 Jahre datiert vom 1. Januar 1651,15 aber noch im gleichen Jahr wurde das Stadthaus an den Obrist Friedrich von Schletz (aus einem Schwäbisch Haller Geschlecht) verkauft. Dieser hatte bereits am 1. September 1649 gemeinsam mit seiner Gattin Regina Barbara geborene von Stadion einen Beisitzbrief erhalten.16. Am gleichen Tag half er der Stadt mit dem Ankauf des Bargauer Fruchtzehnten für 4000 Gulden aus der Klemme.17 An sich wollte er, so Bruno Klaus, das Geld nicht hergeben, aber als er erfuhr, dass die Reichsstadt eifrig katholisch sei “und mit unterschiedlichen Geistlichen versehen sei, und daß die Einwohner gute Leute seien”, änderte er seine Meinung und hatte sogar vor, seinen Lebensabend in Gmünd zu verbringen.18 1650 wollte er das Anwesen des Deutschordens (oben Nr. 6) erwerben (Graf 1993, S. 31). Wenn Vogt 1674 Schletz noch als Besitzer nennt, kann das nicht stimmen, da die Familie mit dem zu Wasserburg am 13. Januar 1654 oder 1658 gestorbenen Militär ausstarb.19

(10. Haus des Klosters Lorch)

Dieses Haus fehlt bei Vogt. Die Stelle bei F. X. Debler über das Lorcher Haus (bis 1532) und die Geschichte des Hauses Bocksgasse 29 bei Graf 1993, S. 19-22 und Strobel III, S. 53f.

11. Von Rechberg

Vogt S. 464: “Die 3 Rechbergischen Häuser mit samt einer gar ansehnlichen Scheuren und Garten, darunter auch ein schönes Steinhäußl, welches alles die von Rechberg inngehabt und bewohnt haben, ist der Zeit auch an die Statt kommen”.

Das eigentliche Rechbergische Haus war das Haus Rinderbachergasse 8, vgl. Graf 1992 und Strobel III, S. 331f. Zur Rechbergschen Scheuer (Nr. 8a) gibt es einen Wikipedia-Artikel.

12. Haus des Klosters Gotteszell/Blarer von Wartensee

Vogt S. 464: “Der Klosterfrauen zu Gotteszell gehöriges Hauß, so auch auf die alte Stattmauer gebauet, ist auch allzeit unter denen vom Adel gewesen, ist an das Kloster von den Blarern von Wartensee kommen.”

Zum Haus Rinderbachergasse 15: Graf 1993, S. 28f.; Strobel III, S. 335. 1608 stellte Diethelm Blarer von Wartensee, der Schlossherr zu Unterböbingen, Bürgermeister und Rat zu Gmünd über seinen Beisitz in der Stadt einen Revers aus.20

13. Fugger

Vogt S. 464: “In der Statt die Fuggerische Häusser, worin ein Fugger gewohnt hat.”

Die “Fuggerei” (Münstergasse 2), Wohnsitz des Anton Fugger, hat einen eigenen Wikipedia-Artikel. Maßgeblich ist die Darstellung von Strobel III, S. 260-264.

14. Predigerkloster

Vogt S. 464: “Es ist auch das Prediger Closter auf einer adelichen Wohnung oder Freyhoff erbaut worden, wie dan selbige noch die Gerechtsame haben auserhalb des Closters an etl(ichen) Orthen zubeschliessen.”

Schon Paul Goldstainers Chronik weiß in der Mitte des 16. Jahrhunderts, der Prediger sei aus einem Freihof hervorgegangen. Zur Tradition: Klaus Graf: Gmünder Chroniken im 16. Jahrhundert (1984), S. 152f. (Internet Archive); Klaus Graf: Herrenhof oder Jägerhaus? Zu einem Problem der städtischen Frühgeschichte von Schwäbisch Gmünd. In: einhorn-Jahrbuch Schwäbisch Gmünd 1979, S. 142-155, hier S. 143f. (Freidok). Rätselhaft ist, was es mit dem Beschließen auf sich hat (siehe oben Nr. 8).

15. Von Gaisberg und andere

Vogt S. 464: “Nächst bey disem Closter ist auch ein gar adeliches Haus, welches die vom Adel allzeit inen gehabt, als die von Geißberg, Rabitz, Wöllwarthen, ist auch auf ein Zeit von Conrad Göttringen zu Öpfingen mit stattlichen starcken Mauren versehen worden. Solches derzeit H. Joann Deblern des Raths zuständig”.

Es sei das erste Haus im Dominikanergässlein, schreibt F. X. Debler S. 240, und gehöre dem Stättmeister Johann Mayr. Eine Hand des frühen 19. Jahrhunderts trug als Besitzer nach: Handelsmann Seibold. 1907 soll es das Konsumvereinsgebäude gewesen sein, sagt die “Gmünder Chronik”. Daher setzte Georg Stütz das Haus Bocksgasse 2 (Strobel III. S. 34f.) mit dem Haus der von Gaisberg, Rebiz und Wöllwarth gleich (Heimatbuch 2. Auflage 1926, S. 89, Internet Archive). Albert Deibele hat die Hausgeschichte in den Gmünder Heimatblättern 14 (1953), S. 86f. (Internet Archive) kurz dargestellt. Die Jahreszahl über der Eingangstür 1769 bezog er auf den Stättmeister Johann Mayer, der das Haus 1793 verkaufte. Von 1812 bis 1879 war es in der Hand der Familie Seybold. Das Mayersche Anwesen soll außer dem späteren Konsumgebäude das angebaute Wohnhaus in der Predigergasse und eine Scheuer umfasst haben. Das Areal war also durchaus als adeliger Stadtsitz geeignet. Ergänzt werden kann, dass hier der wohlhabende Tuchhändler, Bürgermeister und Chronist Paul Goldstainer um 1580 lebte.21

Wappenzeichnungen F. X. Deblers S. 240

Während die von Gaisberg und von Woellwarth (siehe unten Nr. 18) bekannte Adelsfamilien sind, von denen Angehörige tatsächlich in Gmünd lebten, bleibt vorerst rätselhaft, was es mit den Rabitz und “Conrad Göttingen zu Öpfingen” auf sich hat. Ein Öpfingen liegt im Alb-Donau-Kreis (Wikisource). F. X. Debler entnahm das Wappen der von Rebitz dem Siebmacherschen Wappenbuch. Es gehört in Wirklichkeit den von Redwitz zu Marktredwitz an (Wikipedia).

Die in Gmünd ansässigen von Gaisberg kamen aus der Schorndorfer Führungsschicht (“Ehrbarkeit”) und wuchsen erst seit Ende des 15. Jahrhunderts in den Adel hinein.22 1534 erhielt Nikolaus Gaisberg das 1532 erworbene Haus des Klosters Lorch (oben Nr. 9) für drei Jahre als Wohnung überlassen (Graf 1993, S. 21). An diesen 1541 gestorbenen Klaus Gaisberger erinnert ein Totenschild im Gmünder Münster.23 Der kaiserliche Rat war noch 1540 Gmünder Einwohner.24 Wohnte der 1587 als Einwohner belegte Georg von Gaisberg, oettingischer Pfleger zu Baldern, neben dem Dominikanerkloster, so ist es auffällig, dass er 1589 bei den Gmünder Augustinern begraben werden wollte.25 Nicht unerwähnt bleiben soll, dass die Woellwarth und die Gaisberg nachweislich zeitweilig im nahen “Debler-Palais” (oben Nr. 9) lebten. Eine Verwechslung durch Vogt ist durchaus möglich.

16. Hausen zu Wagenhofen

Vogt S. 464: “Auch nächst bey disem ein gros gar adeliches Hauß, welches der lezte vom Adel Eitel Hanns von Hausen zu Wagenhofen bischöff(lich) Regenspurgischer Rath bewohnet hat, aniezo Hichael Wingert J. V. C. und derzeit Stattschreiber allhier zugehörig”.

Wenn man “nächst bey disem” wörtlich nimmt und mit unmittelbar benachbart übersetzt, kann die Gleichsetzung F. X. Deblers S. 240 mit einem Haus am nördlichen Münsterplatz nicht stimmen. Als Hausbesitzer nennt er nach Wingert den Steuerschreiber Alois Kolb und dessen Sohn Eugen. Noch zu F. X. Deblers Zeiten sei das Allianzwappen Hausen-Vöhlin auf Kupfertafeln oberhalb der Haustür angebracht gewesen. Als Epple schrieb, war das Haus abgebrochen und gehörte dem Adlerwirt Holz. Auf dem Grund der Adlerbrauerei (westlich des Glockenturms), wo das Haus der Herren zu Hausen von Wagenhofen gestanden habe, habe man bei Ausgrabungen das Fundament einer starken Mauer Richtung Grät gefunden, weiß das Heimatbuch von Stütz (1926, S. 149).

Eitelhans von Hausen zu Wagenhofen starb nach seinem Totenschild im Münster am 17. Dezember 1622. Erst am 14. September 1635 folgte ihm seine Gemahlin Veronika geborene Vöhlin von Frickenhausen nach.26 1609 verkaufte die Stadt Gmünd an Paul Eitelhans von Hausen zu Wagenhofen, fürstlich bischöflich Regensburgischen Rat, 15 Gulden jährlichen Zins um 300 Gulden.27 Eitelhans, der sich nach dem Schlösschen Wagenhofen bei Westhausen nannte, war ellwangischer Obervogt zu Wöllstein und Bruder des Fürstpropstes Wolfgang.28

17. Von Degenfeld

Vogt S. 464: “Deren von Degenfeld Behausungen nächst an S. Joannes ist ein gar altes aber adeliches Hauß von Doppelquaderstucken aufgefihrt mitsamt den Giblen, auch mit einem Keller, so weit das Hauß innen hat. Ist vom lezten Inhaber dises Hauß Martin von Degenfeld a(nn)o 1616 verkauft worden, welches derzeit dem Stapfel Müller zugehörig.”

Nach F. X. Debler S. 241 waren es drei Häuser. Eines war der Schwarze Adler, was die Gleichsetzung mit dem Haus Bocksgasse 7 ermöglicht (so auch Strobel III, S. 35). Eine archivalische Bestätigung für den Verkauf 1616 ist mir nicht bekannt.29

18. Lateinschule/von Wöllwarth

Vogt S. 464: “Das Lincken also genennte Schuhl Hauß nechst bey S. Michael Kirchen ein gros uraltes Hauß, so auch unter denen vom Adel gewesen, bis solches Wilhelm von Wöllwarth zu Rothen an einen Burger die [!] Lincken genennt ist verkauft worden”.

F. X. Debler und seine Nachfolger setzen das Haus mit dem Haus der Lateinschule gleich, dem heutigen Stadtarchiv (Augustinerstraße 3; Strobel III, S. 23-25). Dieses Haus diente offenbar schon 1396 als Schulhaus (Nitsch: Urkunden und Akten … 1, 1966, Nr. 604, UB Heidelberg). Das gleiche Haus lag auch 1443 (ebd., Nr. 1166) noch neben der Schule, die ausdrücklich erstmals 1409 und später 1432 als neben dem Augustinerkloster gelegen bezeichnet wird (ebd., Nr. 716, 1016). Was es mit dem angeblichen Verkauf von Wilhelm von Woellwarth zu (Hohen-)Roden auf sich hat (es gab ab der Mitte des 15. Jahrhunderts mehrere Personen dieses Namens), bleibt rätselhaft. Das Haus eines von Wöllwarth in Gmünd wurde 1585 von Hans von Neuhausen gekauft (Ratsprotokoll 1584/85, Bl. 132v).

19. Von Laymingen

Vogt S. 464 (vor F. X. Deblers Nr. 18): “Schedelschwarzen Behausungen müssen ja wohl adeliche Wohnungen gewesen sein. Allem Anzeigen nach ist vom lezten vom Adel Achatius von Lauingen zu Lindach verkauft worden”.

F. X. Debler wusste nicht, welches Haus Vogt meinte (und mir geht es nicht anders). Statt Lauingen ist Laimingen/Laymingen zu lesen. Die Lindacher Schlossherren saßen im Debler-Palais (oben Nr. 9). Christoph und Achatius von Laymingen aus bayerischer Adelsfamilie verkauften es 1615 an die Stadt Gmünd (Graf 1993, S. 23). Vielleicht hat Vogt die Häuser verwechselt. Die Gmünder Chronik 1907 glaubte zu wissen, dass es sich um den Garten der Nikolauskaplanei (Münsterplatz 21) handle.30 Achatius von Lauingen habe das Haus und mehrere andere an den Bürger und Silberschmied Schedel genannt Schedelschwarz verkauft.

(20. Imhof)

Dieses Haus fehlt bei Vogt. Zur Stelle bei F. X. Debler und zum Haus Rinderbachergasse 1: Graf 2001/2002 (wie oben), hier I, S. 194-196. Imhof ist wohl eine abgekürzte Form von “Im Leinecker Hof” und hat mit der Familie Imhof (Zweig der Alwich) nichts zu tun.

***

Der Steinmetz und Baumeister Friedrich Vogt wollte die auf die Chronik Paul Goldstainers aus der Mitte des 15. Jahrhunderts zurückgehende “Gmünder Adelsliste”31 bauhistorisch untermauern. Während diese Liste ergänzt wurde durch die Nennung einiger Burgställe in Stadtnähe als Sitz dieser alten Geschlechter,32 ging es ihm selbst um bauliche Zeugnisse innerhalb der Stadtmauern. Indem er die alten, teilweise seiner Ansicht nach sogar in die Zeit vor der Stadtgründung zurückreichenden adeligen Bauten beschrieb, dokumentierte er den “Adel”, den vornehmen Ursprung der Reichsstadt.33 Was die Angaben zu den früheren adeligen Besitzerfamilien angeht, sind seine Ausführungen, wie zu zeigen war, aber kaum belastbar und müssen immer, wenn möglich, anhand der archivalischen Überlieferung kontrolliert werden.

Literatur

Theodor Schön: Ein Beitrag zur Geschichte der Happ von Happberg. In: Der Deutsche Herold 27 (1896), S. 6-7 (GBS) stellt – angeblich nach Unterlagen des Stadtarchivs Schwäbisch Gmünd – einen Konflikt des Hans Heinrich Happ von Happerg mit der Reichsstadt Schwäbisch Gmünd dar.34

Bruno Klaus: Geschichtliches und Kulturgeschichtliches aus Gmünd. In: Württembergische Jahrbücher für Statistik und Landeskunde 1902, S. 1–24, hier S. 1f. (Internet Archive) teilt einige Beispiele für Beisitzbriefe mit.

Bruno Klaus: Beiträge zur Geschichte Gmünds. In: Württembergische Jahrbücher für Statistik und Landeskunde 1904, Heft I, S. 117–139, hier S. 122 (Internet Archive) zum Beisitz der Gräfin Gertrud von Löwenstein

Albert Deibele: Die Fugger in Gmünd. In: Gmünder Heimatblätter 13 (1952), S. 73−75, 81−83 sowie 14 (1953), S. 1–3, 9–10 (Internet Archive) geht kurz auf den Streit des ab 1601 in Gmünd ansässigen Anton Fugger mit Gmünd wegen seines Beisitzes ein.

Albert Deibele: Junker Gottfried vom Holtz zu Alfdorf sucht wegen drohender Kriegsgefahr Zuflucht in Schwäbisch Gmünd. In: Gmünder Heimatblätter 26 (1965), S. 93−94 (Internet Archive). 1673 wollte der Alfdorfer Schlossherr für ein Jahr in der Gmünder Goldenen Krone unterkommen, wozu es aber wohl nicht kam.

Gustav Keck: Anton Fugger im Fuggerhaus zu Schwäbisch Gmünd. In: einhorn 12 (1965), Heft 72, S. 457-463

Klaus Graf: Gmünd im Spätmittelalter. In: Geschichte der Stadt Schwäbisch Gmünd (1984), hier S. 113 (UB Heidelberg) fasst den Beisitzbrief des Fritz von Schnaitberg 1432 (Digitalisat) zusammen. S. 130f. Beispiele für in Gmünd ansässige Adelige (15. Jahrhundert).

Klaus Graf: Die „Rechbergischen Häuser” in Schwäbisch Gmünd. In: einhorn-Jahrbuch Schwäbisch Gmünd 1992, S. 127-136, hier S. 132-135 (UB Heidelberg) geht auf den Hausbesitz der Herren von Rechberg in der Reichsstadt ein.

Klaus Graf: Zwei Beiträge zur Topographie der Reichsstadt Schwäbisch Gmünd (I. Der Marktfriedensbezirk, II. Die Klosterhöfe). In: Gmünder Studien, 4 (1993), S. 7-41 (UB Heidelberg) enthält Mitteilungen über Hausbesitz der von Gaisberg (S. 21), Schenk von Schenkenstein, Agnes von Werdenberg, Hack von Hoheneck, von Wöllwarth, von Laymingen, von Bubenhofen, von Schletz (heute “Debler-Palais”, S. 22f.), Witwe Adelmann von Adelsmannsfelden, Blarer von Wartensee (S. 28f.), von Schletz (S. 31).

#forschung

Anton Fugger, lebte in der “Fuggerei”
  1. Zu den Stiftungen des Johann Eustach von Westernach in Schwäbisch Gmünd: https://archivalia.hypotheses.org/180784.
  2. Klaus 1904, S. 122.
  3. Klaus 1904, S. 122. Als Quelle dürfte in Betracht kommen: Staatsarchiv Ludwigsburg B 177 S Bü 816, Findmittel. Zum Fall Löwenstein-Wertheim gibt es Akten im Österreichischen Staatsarchiv (1615/16): https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=3569527.
  4. Vgl. Akten des Reichskammergerichts im Hauptstaatsarchiv Stuttgart 2 (1995), Nr. 1140 (GBS-Schnipsel; Datenbank Höchstgerichtsbarkeit).
  5. Die seinerzeit nach dem Original erfolgte Transkription habe ich anhand des Digitalisats überprüft und einige kleinere Verbesserungen vorgenommen.
  6. Graf 1984, S. 133. Zur Zeiselmühle: Karlheinz Hegele: Die Mühlen und Mühlbäche der Stadt Schwäbisch Gmünd (2016), S. 153-162.
  7. Zu den Nachweisen in Graf: Chroniken (wie unten), S. 63 Anm. 5 mögen vorerst folgende Nachträge genügen: Karl Kempf: Die Chronik des Christoph Lutz von Lutzenhartt aus Rottenburg (1986), Verwandtschaftstafel als lose Beilage (den einschlägigen Teil stelle ich als Scan bereit); Otto von Alberti: Württembergisches Adels- und Wappenbuch (Dilibri); Oberdeutsche Personendatenbank (Suche nach Nittel); https://archivalia.hypotheses.org/6754; https://archivalia.hypotheses.org/184239.
  8. Landesarchiv Baden-Württemberg.
  9. Landesarchiv Baden-Württemberg.
  10. Landesarchiv Baden-Württemberg mit Digitalisat. Zu ihrer Herkunft vgl. meinen Hinweis in den Gmünder Studien 5 (1997), S. 112 (Freidok).
  11. Landesarchiv Baden-Württemberg mit Digitalisat.
  12. Graf 1993, S. 29-32; Strobel III, S. 235-237.
  13. Staatsarchiv Ludwigsburg B 177 S Bü 522, Bl. 67v.
  14. Zum Haus: Strobel III, S. 55-59 und die Angaben in https://archivalia.hypotheses.org/135656.
  15. Digitalisat: monasterium.net.
  16. Staatsarchiv Ludwigsburg B 177 S Bü 817 (Findmittel), nicht wie bei Graf 1993, Anm. 99 angegeben U 817.
  17. Landesarchiv Baden-Württemberg mit Digitalisat.
  18. Württembergische Jahrbücher 1905, I, S. 131 (Internet Archive).
  19. Bernhard Peter nennt in seiner Welt der Wappen das Todesjahr 1650, was sicher auf die Aussagen von Gerd Wunder (zuerst in der “Bürgerschaft”, UB Bielefeld) zurückgeht, der aber ca. 1650 angibt und sich auf den Siebmacher 1911 (GDZ) stützt. Dieser kannte eine undatierte Tafel in Wasserburg mit gestürztem Wappen und Inschrift, die Friedrich als letzten des Geschlechts nennt. Die Wasserburger Lokalliteratur gibt ohne Beleg das Jahr 1658 an (Reithofer 1814/1932, GBS; Heimat am Inn 2.2.1929, PDF), was durchaus zutreffen kann, da nach Klaus 1905, S. 131 Gmünd 1658 den schuldigen Zins der Witwe in Wasserburg zahlte. Diese dürfte 1670 gestorben sein. Jedenfalls verwahrt das Stadtarchiv Wasserburg ein Schreiben zu ihrem Nachlass vom 5. Juli 1670, das in Bavarikon Scan 179 online einsehbar ist. Bernd Warlich hat auf seiner Seite Der Dreißigjährige Krieg in Selbstzeugnissen, Chroniken und Berichten einen außerordentlich langen Eintrag (2021) über die militärischen Leistungen des Friedrich von Schletz im Dreißigjährigen Krieg, gibt aber für das Todesjahr keinen Beleg an. Ein Komburger Anniversar nennt für den bayerischen Kriegsrat, Obrist und Vogt in Wasserburg den 13. Januar 1654 (mit Jahrtag am 13. Januar), mitgeteilt von Gerd Wunder in: Württembergisch Franken 1972, S. 78 (GBS-Schnipsel) und zuvor schon (nach Pfarrer Dolde) in der gleichen Zeitschrift 1949/50, S. 263 (GBS). Ein weiteres Todesdatum nennt Georg Ferchls Beamtenverzeichnis in: Oberbayerisches Archiv 53 (1908/12), S. 1243 (Internet Archive). Schletz sei vom 6.10.1650 bis zu seinem Tod am 29.3.1656 zwischen 4 und 5 Uhr Abends Pfleger zu Wasserburg gewesen.
  20. Landesarchiv Baden-Württemberg mit Digitalisat.
  21. Graf: Chroniken (wie oben), S. 43.
  22. So Jens Th. Kaufmann in: Südwestdeutsche Blätter für Familien- und Wappenkunde 40 (2022), S. 55f. Literatur zur Familie: Wikipedia.
  23. Rudolf Weser hat in seiner Arbeit über die Totenschilde (Commons) einige Notizen zu den Gaisberg in Gmünd gesammelt. Vgl. auch https://archivalia.hypotheses.org/8987.
  24. Landesarchiv Baden-Württemberg mit Digitalisat.
  25. Auf die Widersprüche der in den Findmitteln des Staatsarchivs Ludwigsburg (siehe Volltextsuche Gaisberg) verzeichneten Unterlagen B 177 S U 2010-2012, Bü 1619, 1622 hinsichtlich des Todesdatums eines Georg von Gaisberg kann ich hier nicht eingehen.
  26. Weser: Totenschilde (wie oben).
  27. Landesarchiv Baden-Württemberg mit Digitalisat.
  28. Beschreibung des Oberamts Ellwangen (1886), S. 792 (Wikisource).
  29. Literatur zu den von Degenfeld gab ich an in: Ortschronik Lindach (2018), S. 79 (Hcommons).
  30. Ebenso Stütz 1926, S. 150; zum Haus: Strobel III, S. 292-294.
  31. Graf: Chroniken (wie oben), S. 239f. Zur Rezeption der Liste und zu dem auf Crusius zurückgehenden Druckfehler “Rauheimer”: https://archivalia.hypotheses.org/80841. Auf Vogts Ausführungen geht letztlich zurück die Liste der in Gmünd ansässigen Adelsfamilien bei Leonhard Allé: Aussichten auf dem Hohen-Rechberge (1834), S. 94 (GBS).
  32. Graf: Chroniken (wie oben), S. 140-142.
  33. Zum Kontext vgl. Klaus Graf: Feindbild und Vorbild. Bemerkungen zur städtischen Wahrnehmung des Adels. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 141 (1993), S. 121-154, hier S. 148f. (Freidok).
  34. Den Beisitzbrief von 1597 habe ich nicht gefunden. Im Staatsarchiv Ludwigsburg B 177 S Bü 1024 (Findmittel) gibt es dazu einen Schuldbrief von 1603 und Korrespondenz.

Zenthöfer lobt Doktorarbeiten

Archivalia - 13 november 2023 - 10:57pm

https://www.faz.net/aktuell/karriere-hochschule/doktorandenlob-hervorragende-dissertationen-des-jahres-2022-19301685.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2 (PAYWALL)

“Es gibt sie: Außergewöhnliche Dissertationen, die allgemeinverständlich, erkenntnisfördernd und im Volltext frei zugänglich sind. Wir laden hier zur Lektüre von zehn Hochschulschriften ein, die womöglich nie rezensiert werden, deren Lektüre aber lohnt. Es ist ein subjektiver Extrakt aus der Sichtung tausender Werke, die 2022 veröffentlicht worden. Wir haben die hier empfohlenen Werke nicht allesamt in Gänze gelesen, aber zum großen Teil. Die Reihenfolge stellt keine Rangliste dar. Ausschließlich deutschsprachige Werke wurden berücksichtigt.”

Ich gebe nur die Titel und die Links zu den Online-Fassungen.

1. „Die Verführung des Wassers: Stadträumliche Entwicklung und Fortschreibung der Narration innerstädtischer Wasserräume“ von Florentine-Amelie Rost (TU München).

2. „Das gute Glas. Design digital sammeln und erforschen: Eine designhistorische Betrachtung und Entwicklung einer digitalen Infrastruktur zur Analyse von Trinkgläsern“ von Anneli Kraft (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg).

3. „Digitale Technologien im Rahmen des Controllings und Implikationen für den Controller“ von David Dursun (Universität Mainz).

4. „Erhaltung des genetischen Materials der Lipizzaner-Rasse in den Weltkriegen: eine Studie historischer Quellen” von Constanze Dauert (FU Berlin).

5. „Folgen und Prävention sexueller Belästigung am Arbeitsplatz von Ärztinnen und Ärzten: Ergebnisse einer Querschnittsstudie an der Charité – Universitätsmedizin Berlin“ von Pia Djermester (Charité).

6. „Evolution und Diversität von Grundelgehirnen“ von Isabelle Claire Gebhardt (Universität Bonn).

7. „Die Rolle von FGF21 in der hepatisch-zerebralen Kommunikation“ von Nicole Christine Power Guerra (Universität Rostock).

8. „Die Ohrfeige – qualitative und quantitative Analyse“ von Peter Hofer (LMU München)

9. „Die Institutionalisierung der Musikermedizin in Deutschland. Eine historische Standortbestimmung“ von Patrick Hemmerich (Universität Heidelberg).

10. „Die Grundzüge des theologischen Lebensbegriffes bei Johann Arndt“ von Emil Schlichter (Universität Kassel).

Bin nun auch auf Bluesky

Archivalia - 13 november 2023 - 10:46pm

https://bsky.app/profile/klausgraf.bsky.social

Bislang gibt es so gut wie keine deutschsprachigen Archive.

Kirchliche „Kriegs- und Einmarschberichte“

Archivalia - 13 november 2023 - 10:30pm

“Rund 560 „Kriegs- und Einmarschberichte“, in denen die Pfarrer des Erzbistums 1945 vom Ende des Zweiten Weltkriegs berichteten, verwahrt das Archiv des Erzbistums München und Freising. Wegen ihres hohen Quellenwertes wurden sie bereits 2005 vollständig gedruckt; die mittlerweile vergriffene Edition ist kostenlos online zugänglich”.

https://www.erzbistum-muenchen.de/cms-media/media-59068120.pdf

Die ARD-Dokumentation “1945 – Frauen als Kriegsbeute” bis zum 24. Dezember 2023 in der Mediathek der ARD einsehbar.

Walcher-Chronik. Geschichte der Vogtei und Pfarrei Spraitbach

Archivalia - 13 november 2023 - 10:26pm

Das gründliche Werk von Friedrich Walcher ist dank des Kreisarchivs des Ostalbkreises auf dem Server der PH Schwäbisch Gmünd online:

https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:752-opus4-1524

R. I. P. Peter Scherer (1943-2022)

Archivalia - 13 november 2023 - 10:20pm

Erst jetzt wurde mir bekannt, dass Dr. Peter Scherer vor über einem Jahr verstorben ist.

https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Scherer_(Historiker)

Der linke Scherer scheiterte als Stadtarchivar von Schwäbisch Gmünd (1970-1973) am “schwarzen” Gmünd. Er ging danach zur IG Metall. In seiner Gmünder Zeit gab er 1971 zwei Sammelbände heraus: Schwäbisch Gmünd. Beiträge zur Geschichte und Gegenwart der Stadt; Gmünder Schmuckhandwerk bis zum Beginn des neunzehnten Jahrhunderts. Außerdem veröffentlichte er einige Aufsätze in der Heimatzeitschrift “einhorn” (Nachweise).

Immenhäuser Gutenbergbibel ist nicht online

Archivalia - 13 november 2023 - 10:07pm

Sie ist aber in Bearbeitung, versichert Frau Pfeil von der UB Kassel, die ihre Liste handschriftlicher Cimelien mit Digitalisaten freundlicherweise aktualisiert hat:

https://blog.ub.uni-kassel.de/blog/2012/04/18/spektakularer-schatz-tresor-schliest-fur-immer/

Sonst ist alles online.

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